Die negative Kursreaktion bei Infineon auf die Einigung mit dem Insolvenzverwalter von der Ex-Tochter Qimonda kann man nur im Kontext der jüngsten Nachrichten verstehen. Eins wird damit aber in jedem Fall deutlich: Die Aktionäre sind nach dem Anstieg auf ein Sieben-Jahres-Hoch in diesem Sommer derzeit weiter abgabewillig.
Die Zahlung von Infineon in Höhe von 260 Mio. Euro an die Gläubiger von Qimonda wirkt nicht überdimensioniert, zumal für knapp die Hälfte davon Patente erworben werden. Nur der Rest ist also im Prinzip eine Entschädigungszahlung.
Allerdings ist der Fall damit noch nicht vom Tisch, anhängig ist auch noch eine Schadensersatzklage, hier sind ebenfalls Zahlungen im dreistelligen Millionenbereich nicht ausgeschlossen.
Und der Kapitalabfluss dürfte bei den Anlegern vor allem wegen der als teuer eingestuften Akquisition des US-Konkurrenten International Rectifier für Stirnrunzeln sorgen. Denn auch diese belastet die Liquidität kräftig.
Die komfortable Brutto-Cashposition von 2,26 Mrd. Euro noch zum 30. Juni wird damit stark zusammenschmelzen. Dabei war diese eigentlich als Reserve für einen zyklischen Abschwung vorgesehen.
Dieser könnte gerade bevorstehen, zumindest, wenn sich der konjunkturelle Abschwung in Europa fortsetzt - siehe IFO-Index. Infineon hat damit in einer riskanten Phase das Risiko hochgefahren und dem Management bleibt zu wünschen, dass es mit dem Optimismus Recht behält.
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